Am 6. Mai 1819 erfolgte die Grundsteinlegung und nach nur 10 Monaten Bauzeit fand die Einweihung der Kirche am 2. März 1820 statt.
Der Innenraum des klassizistischen Sakralbaus erinnert stark an einen griechischen Tempel. Nach den ursprünglichen Plänen waren massive Säulen vorgesehen. St. Paulianer Schmiede stifteten filigrane Eisensäulen, auf denen die Empore „schwebt“. Der Kanzelaltar weist eine französische Tradition auf.
Der Innenraum der Kirche wurde 1980 unter Aufsicht des Denkmalschutzamtes saniert und erhielt ihre ursprüngliche farbige Fassung wieder – ein Marmorimitat in Ocker sowie eine hellblaue Decke.
Aus der Fachwerkkapelle konnten 1814 vor der Vernichtung bewahrt werden: Der Taufstein von 1693, 4 Gotteskästen (der älteste von 1695) das Kruzifix um 1690, das Christian Precht zugeschrieben wird, und eine barocke Paulusfigur.
Das ebenfalls geplante Schulhaus (heute Einsatzleitung der Diakonie St. Pauli und Gemeindesaal) konnte erst 1846 realisiert werden. 1833 wurde der Stadtteil Hamburger Berg in „St. Pauli“ umbenannt – unsere Kirche gab dem Stadtteil somit seinen Namen. Hieran erinnert die Inschrift auf den Torpfosten des Eingangs zum Kirchhof an der Antonistraße.
Um 1840 hat St. Pauli 50 Straßen und 11.000 Einwohner. 135 Händler und Kaufleute, 146 Handwerker, 250 vom Hafen lebende Berufe, über 100 Kapitäne, gut 100 Wirte und 150 registrierte Prostituierte in 20 Bordellen verdienen ihr Geld auf St. Pauli.